Eine Wanderung mit Kindern ist immer eine kleine Herausforderung. Meine beiden sind ein Jahr und zweieinhalb Jahre alt und dementsprechend finden sie eine reine Wanderung, die für uns Erwachsene vielleicht der Erholung von einem stressigen Arbeitstag dienen soll, eher langweilig. Ich bin mit zwei sehr aktiven Kindern gesegnet worden, die eigentlich immer etwas Aktion brauchen. Aber jedes Kind ist anders und am besten könnt ihr selbst eure Kinder einschätzen.
Meine große Tochter fing mit 11 Monaten an zu laufen und geht seither jeden Tag mit mir und unserem Hund eine Runde spazieren. Sie ist die Bewegung also gewohnt und kann dementsprechend auch auf unseren Wanderungen schon ganz gut alleine laufen. Trotzdem haben wir für die längeren Strecken natürlich immer einen Ausweichplan und nehmen einen Rucksack in dem wir sie tragen können mit. Da sie gerne im Rucksack sitzt, müssen wir sie auch meistens dann den ganzen Weg tragen. 😊
eine Tragemöglichkeit
Die Kleine trage ich bei unseren Wanderungen bisher immer den ganzen Weg. Mit fast 10 Kilos plus dem Eigengewicht des Rucksacks sollte man das Gewicht, gerade auf längeren Wanderungen, nicht unterschätzen und ausreichend Pausen einplanen. Auch, damit sich das Kind in den Pausen bewegen kann.
Es gibt auf dem Markt sehr viele verschiedene Kraxen und natürlich hat ein jeder seine eigenen Vorlieben und seine persönliche Meinung dazu. Ich persönlich habe mich nach ein wenig Recherche und lesen mehrerer Testberichte für zwei Modelle von Deuter entschieden. In den Testberichten hat die Deuter Kid Comfort Pro besonders gut abgeschnitten[1] und mittlerweile kann ich sagen, dass ich persönlich auch mit der Kraxe sehr zufrieden bin. Wir haben nun schon viele Wanderungen mit dem Rucksack gemacht und sie ist sowohl für uns als auch für unsere Tochter bequem. Lediglich die Fußstützen sind für unsere große Tochter zu kurz, aber dafür kann sie ihre Füße auf dem eingeklappten Ständer abstellen.
Für unsere kleine Tochter habe ich mich dann für die Damenvariante von Deuter entschieden. Für mich persönlich war das eine sehr gute Entscheidung. Ich finde sie für mich besser zu tragen, da ich sie auf meine Körpergröße von 1,67 m besser einstellen kann. Lediglich ein größeres Kissen kann ich dazu empfehlen, da unsere beiden Töchter, wenn sie im Rucksack eingeschlafen sind das größere Kissen brauchen. Ansonsten sollte man eine Jacke oder ähnliches dabeihaben, die hier aushelfen kann.
die Strecke
Für den Einstieg ist es gut, kürzere Strecken zu wandern, auf denen die kleinen möglichst viel erleben können. Natürlich ist die Länge der Strecke von den Kindern abhängig. Meine Tochter zum Beispiel wandert sehr gerne und ist auch bei größeren Wanderungen (10 km und mehr) immer mit dabei. Wobei sie davon natürlich die wenigsten selber läuft 😉. Der deutsche Wanderverband gibt als grobe Orientierung eine Regel zum Berechnen der Wegstrecke mit Kindern an:
Alter des Kindes x 1,5 (auf gerader Strecke)
Kommen Höhenmeter hinzu, so gelten ca. 100 Höhenmeter als 1km.[2]
Bedenken sollte man bei einer Wanderung mit Kindern, dass sie den Weg oft viel häufiger Laufen als wir Erwachsenen, da es hier und da etwas zu entdecken gibt und sie vorweg und wieder zu einem zurücklaufen.
Für die Strecke an sich wird viel mehr Zeit benötigt, wenn man sie mit Kindern läuft. Sind bei einer Strecke mit 6 km zum Beispiel 1,5 Stunden Wegzeit angegeben, kann sich das, je nachdem wie viel die Kleinen auf dem Weg entdecken können und wollen, gerne auch mal um eine oder mehr Stunde(n) erhöhen.
Packliste
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Wichtigste auf einer Wanderung mit Kindern immer ausreichend Proviant ist. Kaum, dass wir losgelaufen sind, erklärt mir unsere große Tochter, dass sie Hunger hat. Leider kann sie auch nicht warten, bis wir an einer Raststätte ankommen, so kann es passieren, dass die ganze Wanderung keinen Spaß mehr macht, wenn man nicht vorher ausreichend Proviant eingepackt hat. Für so kleine Kinder wie meine sind natürlich auch Windeln und ein Beutel für die vollen Windeln ein Muss. Schließlich möchte man ja nicht die ganze Zeit eine volle Windel in der Hand tragen, ohne einen gut verschließbaren Beutel will man sie aber ja auch nicht in den Rucksack packen.
Außerdem habe ich immer Wechselklamotten und je nach Jahreszeit Handschuhe, Mütze und dicke Wintersachen mit dabei. Solange sich die kleinen selber bewegen wird ihnen zwar nicht so schnell kalt, aber wenn man sie in den Rucksack setzt, sollte man bedenken, dass sie wärmer angezogen sein sollten als man selbst.
Gegen Langeweile helfen den Kleinen kurze Spiele wie zum Beispiel „ich sehe etwas, dass du nicht siehst“ oder man lässt die Kleinen verschiedene Gegenstände in der Natur, z.B. etwas rundes, etwas kleines, etwas spitzes etc. suchen. Unsere Tochter hält auch gerne Ausschau nach der Wegmarkierung und wird dann von uns immer wieder mal gefragt, ob wir noch richtig laufen.
Alles in allem gehen Kinder sehr gerne raus in die Natur und wenn wir (gut ausgerüstet) es ihnen vormachen und die Welt zeigen, dann haben sie vielleicht noch lange Spaß daran.
[1] Kindertrage Test & Vergleich » Top 19 im Oktober 2024, Platz 1, Kraxen & Baby-Tragen 2024: Vergleiche die besten Modelle (bergzeit.de), Die beste Kraxe | Test 10/2024 | F.A.Z. Kaufkompass (faz.net)
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lenasommer92@outlook.de