der Malerweg Etappe 2
Sächsische Schweiz
Auf den Spuren von Dichtern und Denkern durch die Felsen
Diese kleine Reise wurde lange von mir geplant und hat viel Vorbereitungszeit in Anspruch genommen. Ich war im siebten Monat Schwanger und wollte bevor meine zweite Tochter zur Welt kommt noch einmal einen Urlaub ganz für mich alleine machen – also mit meiner Schwester, die ebenso gerne wie ich (wenn nicht sogar noch lieber) wandern geht und unseren beiden Hunden.
Im siebten Monat gibt es noch nicht viel zu beachten, außer, das man nicht mehr so gut schlafen kann und dass man nicht viel tragen darf. Eine Tour von Ort zu Ort mit viel Gepäck fiel also raus. Meine Hebamme gab mir aber ihr go und meinte, ich kann alles machen, was mir gut tut und wenn es zu viel wird, dann werde ich das schon merken. Ich muss dazu sagen, dass ich eine problemlose Schwangerschaft hatte und meinen Körper ganz gut selber einschätzen konnte.
Unser Lager schlugen meine Schwester und ich auf der Burg Hohnstedt auf. Von hier aus konnten wir mit dem Bus und der Bahn zu den Startpunkten der Etappen fahren bzw. am Ende zurück zur Jugendherberge in der Burg. Durch die Gästekarte sind die Nahverkehrsmittel alle kostenlos, was uns sehr gelegen kam.
von Wehlen bis nach Hohnstein
Etappe 2 des Malerwegs
Die erste Etappe, die wir laufen wollten war die zweite des insgesamt 112 km langen Malerweges. Sie geht von von Wehlen bis nach Hohnstedt. Da wir gegen Mittag in Hohnstedt unser Zimmer bezogen hatten, starteten wir noch am Anreisetag.
Die zweite Etappe des Malerwegs ist knapp 11 km lang und hat 345 Höhenmeter. Ohne Pausen und Abstecher ist die reine Wegzeit mit fast fünf Stunden angebgeben. Das sollten wir ja am ersten Tag locker noch schaffen – dachten wir.
Mit dem Bus ging es für uns Rathen und von dort aus weiter mit der Bahn nach Wehlen. Auf der Fahrt hat man schon die schönen Sandsteine der sächsischen Schweiz bewundern können und bei uns kam eine fröhliche Laune voller Vorfreude auf das, was uns erwarten sollte, auf.
In Wehlen angekommen ging es zunächst hinauf auf den Schwarzberg. Der Anstieg war für uns gut machbar und wir konnten bei einer kleinen Pause die Aussicht über die Elbe und die Stadt Wehlen genießen.
Weiter ging es dann über den „steinernen Tisch“ bis hin zur prächtigen Bastei, die zu unserem Glück trotz des schönen Wetters nicht allzu überlaufen war. Der Ausblick von der Brücke und den nebenliegenden Aussichtspunkten war den Anstieg auf jeden Fall wert. Für alle, die nicht so gut zu Fuß sind, gibt es direkt an der Bastei einen Parkplatz.
Über viele Treppenstufen stiegen wir hinab zum Amselsee. Hier unten in der Schlucht merkte man erst die kühlen Temperaturen des Aprils. War uns oben auf dem Berg in der Sonne und vom Anstieg doch recht warm, waren wir hier unten im Schatten des Berges doch am frieren.
Lange mussten wir jedoch nicht frieren, führte uns der Weg schnell wieder viele Stufen bergauf, vorbei an Wasserfällen und Mühlen bis nach Rathewalde.
Langsam merke ich meine Schwangerschaft, aber der Ehrgeiz war noch geweckt, sodass wir weiter liefen. Nach ca. 8 km der Wanderung hat man eine sehr schöne Ausicht auf Hohnstein. Allerdings vom gegenüberliegenden Berg, dem Hockstein. Das bedeutete für uns, dass wir noch einmal ganz hinunter ins Tal und dann wieder hinauf bis nach Hohnstein mussten. Und langsam dämmerte es schon.
Vom Hockstein hinunter führt es auf steilen Eisentreppen einmal durch den Berg hinunter bis ins Tal. Solltet ihr euren Hund mit nehmen nehmt diese Strecke nicht! Und wenn ihr sie nehmen wollt, dann nehmt euch eine Stirnlampe mit, denn es wurde für uns plötzlich ziemlich dunkel. In einer Hand trug jeder von uns seinen Hund, in der anderen leuchteten wir mit einer Taschenlampe, um die Stufen zu erwischen und nicht daneben zu treten, denn da war der Abgrund.
Unten in der Wolfsschlucht angekommen zitterten unsere Beine, aber an eine größere Pause war nicht mehr zu denken, denn es wurde schon dunkel und wir mussten noch den ganzen Berg wieder hinauf bis zur Burg.
Als wir später die Burg erreichten waren wir froh die Strecke geschafft zu haben, stolz aber auch sehr müde von dem langen Tag.
Würden wir es wieder tun und die Strecke noch einmal laufen?
Auf jeden Fall, allerdings weiß ich nicht, ob wie den Hockstein dann nicht trotz der schönen Aussicht weglassen würden, um nicht wieder unsere Hunde in die Tiefe tragen zu müssen.
Autor
lenasommer92@outlook.de
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